Computer sind eigentlich keine gaaanz neue Erfindung, und auch die moderne Kommunikation hat sich inzwischen längst ihren Weg in die Gegenwart erschlossen. Aus diesem Grunde erscheint der Griff zum guten alten Faxgerät a. zeitaufwändig und b. umständlich ergo c. komplett unnötig, um eine Botschaft zu übermitteln. Sollte man meinen. Bei der Botschaft handelt es sich in diesem Falle um eine gestaltete Werbeanzeige, die von der unter Zeitdruck stehenden Agentur zur Freigabe an ihren Werbekunden geschickt werden sollte. Bislang tat man dies immer per Fax, aber aus oben genannten Gründen wollte man es sich einmal etwas einfacher machen. Also mal Kunden anrufen und nach der E-Mailadresse fragen.

Es entspann sich folgender Dialog:

Kunde: Ja bitte?

Agentur: Ja hallo, hier Schneider von Ihrer Werbeagentur. Sagen Sie, ich habe hier Ihre Anzeige vorliegen: Kann ich Ihnen die einfach mal per Mail schicken?

Kunde: (Pause) Hä?

Agentur: Wenn ich Ihnen Ihre Anzeige rübermaile geht das viel schneller, Sie sehen sie in Farbe und außerdem ist ohnehin alles viel besser zu erkennen, als wenn ich Ihnen das Ganze per Fax schicke.

Kunde: Ja dann machen Sie das mal so.

Agentur: Da bräuchte ich dann mal Ihre Mail-Adresse...

Kunde: Na die haben Sie doch.

Agentur: Nein, leider nicht, sonst würde ich Sie ja jetzt nicht anrufen und fragen...

Kunde: (Pause) Ja, na, hmpf, na das ist doch das irgendwie mit dem Kringel in der Mitte.

Agentur: Ja, ich weiß, aber was kommt denn bitte VOR und NACH dem Kringel?

Kunde: (leicht genervt) Ach das ist dann irgendwie mein Name und dann so irgendwie was mit deh eh am Ende.

Agentur: (erkennt: das wird nix mehr!) Ach so, vielen Dank, dann finde ich das schon... Auf Wiederhören!

Zum Glück kann man ja im Internet sämtliche E-Mailadressen suchen – wenn einem nicht geholfen wird, muss man sich halt selbst zu helfen wissen. Und so ging die Werbeanzeige dann schließlich per elektronischer Post an den Kunden raus.

Der behauptete allerdings noch zwei Stunden und verschiedene Mailversuche später, er hätte nichts erhalten.

(Wahrscheinlich hat er die ganze Zeit vor seinem Computer gesessen und darauf gewartet, dass unten ein Blatt Papier aus einem Schlitz fällt :)