Wahn der Zeit







Die Ideologie des Einzelnen, sich mit den Imperativen der Genialität und Führungsqualität zu schmücken ist seit Beginn des Gesprochenen ein Bestandteil Weniger, die durch ihr handeln Massen beeinflussen. Sei es Alexander der Große, Cäsar, Napoleon oder Hitler und letztlich gar Oppenheimer- alle wollten ihr Ego befriedigen, um ihre Selbstherrlichkeit zu verewigen. Den Illuminaten gleich einen Heros für die Menschheit erzwingen. Aristoteles sprach von der Demokratie als ein für das Volk bestimmtes Handlungsrecht, Rousseau von der Soziabilisierung der Individuen und Kant suchte den Weg zum ewigen Frieden. Es gibt Menschen, die die Menschheit bestimmen und solche, die ihr willenlos folgen und sich unterwerfen und dieses als eine Naturgesetzesmäßigkeit verstehen. In all dieser Selbstherrlichkeit und Selbstliebe seinem Gott doch so gleich zu sein, habe die Wenigen das Verständnis für ihre Naturbegebenheit ignoriert und sich darüber hinweggesetzt. Die Geister, die sie riefen, lassen sich selbst durch starke Zauber nicht mehr bändigen. Den Status des Lehrlings hat die Menschheit verworfen, ein Goldenes Kalb hat sie mit ihrem Glanz verblendet.

 

Entwicklungen, die Millionen von Jahren bedurften ihren heutigen Zustand zu erlangen, vermag der Mensch nun in sekundenschnelle zu übertrumpfen: Die Wenigen nutzen die Mächte des Universums zu schaffen und zu vernichten. Der Menschheit wird eine Wirklichkeit vorgegaukelt und sie wiegt sich in ihr mit einer Sicherheit, die sie Wahrhaftigkeit nennt. Dinge werden als nutzvoll und nutzlos bestimmt und der Glaube, das ihre Welt doch schön und die beste aller Welten sei tief in ihre Herzen verankert. Wahrheiten werden als solche und diejenigen definiert, so dass sie keinen Widerspruch dulden. Da dieses nun einmal die einzigste Welt ist, die wir zu Lebzeiten kennen werden und trotz dieses Wissens wir diese rabiat ausbeuten und beleidigen, wirkt es fast so, als ob ein nihilistischer Gedanke dem des Nietzsche gleich den Menschengedanken beflügelt und nur das Himmelreich seines Gottes die wahre Erfüllung biete.

 

Wundersame Welt- reiches Leben und Gedeihen, Himmel und Erde, Feuer und Luft. Die Metaphysik und der damit verbundene Ehrgeiz des Verstehens und Erforschens stellen sich nun als ein Fiasko des geteilten Menschenbewusstseins heraus. Für Leibnitz war „der Gott“ zentraler Punkt und Berechnungsgrundlage jeglichen Verständnisses und Verstehens. Dies ist nun der Wahn der Zeit, mehr als nur ein Sein oder Nicht-Sein.

 

Denn: Wer einem eine Grube gräbt fällt selbst hinein! Or/pw

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